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Presseaussendung

»Keine meiner verurteilten Gesprächspartnerinnen behauptet, sie sei unschuldig. Aber viele verstehen bis heute nicht, wie sie das Verbrechen begehen konnten. ›Das bin doch nicht ich‹ habe ich immer wieder gehört.« Anna Badora

Gemäß der berühmten Chaos-Theorie kann ein einziges Ereignis den Lauf der Geschichte völlig verändern – im großen, aber eben auch im kleinen, persönlichen Bereich. Anna Badora hat Frauen interviewt, die genau davon erzählen können. Sie alle sitzen seit mehreren Jahren als verurteilte Straftäterinnen im Gefängnis oder wurden gerade entlassen. Doch ihre Geschichten sind nicht nur die ihrer Verbrechen. Es sind Geschichten von Frauen, die sich falsch entschieden haben – mit dramatischen Konsequenzen für die Opfer, die Angehörigen und sie selbst.
Die unterschiedlichsten Wege haben diese Frauen aus einem »ganz normalen« bürgerlichen Leben in die Haftanstalt geführt.

Mit dem Schließen der Zellentür drängten auch die existenziellen Fragen in den Vordergrund:
Was habe ich falsch gemacht?
Was hätte ich anders machen müssen, um es zu verhindern?

Der Blick hinter die Gitter der Haftanstalt offenbart eine neue Sichtweise auf das Tabuthema Gefängnis und zeigt, welche Hürden verurteilte Straftäterinnen nach der Haft überwinden müssen, um wieder Teil der Gesellschaft sein zu dürfen.
»Nachdem ich meine Strafe hier abgebüßt habe, will ich diese Anstalt mit gehobenem Haupt verlassen, mit einem Lächeln. Alles Schlechte bleibt hier. Ich möchte mich auf das, was kommt, noch freuen dürfen …« (Kati, Gefängnisinsassin)
Beiträge, unter anderem von:
• Astrid Wagner, Wiener Anwältin
• Sabine Matejka, Vize-Präsidentin der Internationalen Richtervereinigung
• Ines Sturm, Gefängnispsychologin in der JVA-Willich II (NRW)
• Beate Peters, Direktorin des Gefängnisses Moers-Kapellen (NRW)
Talking Points für Ihr Publikum:
  • 25 Prozent aller aktenkundigen Straftaten werden von Frauen begangen, der Anteil der Insassinnen in deutschen und österreichischen Gefängnissen liegt aber nur bei ca. 6%. Das lässt auf eine geringere Schwere der Straftaten von Frauen schließen.
  • Die Freiheitsstrafe als Vergeltung, Abschreckung und Schutz der Bevölkerung VERSUS – Resozialisierung: Z.B. Gefangene durch eine abgeschlossene Berufsausbildung befähigen, nach der Haft in sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen. Oder eine Änderung überkommener und durch das soziale Umfeld eingeprägte patriarchalische Geschlechterdominanz, gerade bei Insassinnen aus osteuropäischen Ländern.
  • Über die Problematik von überlasteten Gerichten und die daraus resultierende zu lange Zeit zwischen Anzeige und Urteil oder Strafantritt.
  • Die Gefängnismauer ist nicht notwendig die Grenze zwischen den Guten und den Bösen.
  • Verantwortungsübernahme für die Straftat: Von Wie konnte das passieren? über „Wie konnte ich das tun?“ bis zu „Warum habe ich das getan? Der Beginn der inneren Resozialisierung: Wie konnte ich das tun? An welcher Stelle hätte ich es noch verhindern können? Was hätte ich anders machen müssen?
  • Tatausgleich als erfolgreiches Modell für einen Täter-Opfer-Ausgleich und eine wichtige Alternative zu einem Strafverfahren.
  • Strafverfahren als Stigma und das Leben danach.
  • Der Umgang mit der Richterschaft als Gradmesser einer funktionierenden Demokratie: Richter sind keine Götter.
  • Das "brutale Regime" des Strafrechts.
Anna Badora
Vom Stürzen und Wiederaufstehen
Geständnisse aus dem Frauengefängnis

Hardcover, 200 Seiten, zahlreiche Fotos
ISBN: 978-3-8000-7859-2
€ 25,-

Erscheint am 15. Februar 2024
Die Autorin:
Anna Badora wurde in Polen geboren und absolvierte als erste weibliche Regie-Studentin das Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Sie war zunächst Hospitantin bei Giorgio Strehler in Mailand sowie Assistentin von Peter Zadek und Jürgen Flimm. Später wurde sie Generalintendantin des Düsseldorfer Schauspielhauses, dann Direktorin des Schauspielhauses Graz und schließlich des Wiener Volkstheaters. Für ihre Arbeit hat sie zahlreiche Auszeichnungen im In- und Ausland erhalten. Bis 2021 war sie Vizepräsidentin der Europäischen Theaterunion und ist jetzt Honorary Member. Anna Badora lebt und arbeitet in Wien und Düsseldorf.

Bei Ueberreuter ist das Buch "Dreizehn Leben - Inspirierende und wegweisende Frauenportraits" erschienen.

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Ein Interview mit Frau Badora finden Sie hier: https://bit.ly/4b6EwKG
Das Interview kann für die Berichterstattung genutzt werden.

Senden Sie mir Ihren Wunsch bitte an: maria.tutschek@ueberreuter.at

EINLADUNG zur Buchpräsentation

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BUCHHANDLUNG THALIA
6. März 2024 | 19:00 - 20:00
Landstraßer Hauptstraße 2a/2b | Wien, 1030

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