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Interview mit dem beliebten Schnellsprecher Klaus Eckel!

Humor, Chaos und Gesellschaft
Klaus Eckel ist nicht nur einer der bekanntesten Kabarettisten Österreichs, sondern auch ein wortgewandter Bestsellerautor, der seine Leserinnen und Leser mit spitzer Zunge und scharfem Blick auf die Welt begeistert. Sein neues Buch „In meinem Kopf möchte ich nicht wohnen“ nimmt uns mit auf eine satirische Reise durch die Baustellen der Gesellschaft – unterhaltsam, kritisch und mit dem typischen Augenzwinkern. Wir haben Klaus Eckel zum Gespräch gebeten.

Herr Eckel, Ihr neues Buch heißt „In meinem Kopf möchte ich nicht wohnen“. Wie würden Sie Ihren Kopf und die darin herrschende Ordnung beschreiben?
Die gibt es eben nicht – es dreht sich ein Kinderkarussell in meinem Kopf und manchmal bleibt im Frontallappen das Feuerwehrauto, dann ein Flugzeug und gelegentlich ein Pferd stehen. Obwohl ich der Herr von meinem Kopf sein sollte, fehlt mir die Karussellbremse. Vermutlich ist mein Kopf mit seinen ständigen Marktgeschrei, das Gegenteil von einem buddhistischen Schweigekloster.

In Ihrem Buch nehmen Sie die Baustellen der Gesellschaft unter die satirische Lupe. Gibt es ein Thema, das Sie besonders beschäftigt?
Eigentlich sind es nicht einzelne Themen, sondern die Art, wie wir miteinander umgehen. Von der digitalen Dauererregung bis hin zu unserem Versuch, alles zu optimieren. Die große Frage für alles, was ich schreibe, lautet: „Warum ist der Mensch so wie er ist?“

Sie bezeichnen sich selbst als »Humoranbieter«. Was steckt hinter diesem Begriff?
Das Wort »Kabarettist« klingt mir manchmal zu steif. Für »Stand up Comedian« bin ich zu alt. Nun »Humoranbieter aus der Region« wirkt da nachhaltiger und gibt mir Form-Freiheit. Mal verbreite ich gute Laune in Form einer Pointe, eines Gedichtes, eines Liedes oder einfach in dem ich auch mal kurz den Mund halte.

Wie schaffen Sie es, in Ihren Texten und Programmen den Spagat zwischen Humor und Gesellschaftskritik zu meistern?
Zuerst steht das Thema, dann der Zugang, dann die Wuchteln. Umgekehrt habe ich das auch schon probiert, schlug aber immer fehl. In jedem Text ist ein Grundgedanke zur Gesellschaft enthalten, der mich beschäftigt und dann wird mal drauf los sinniert. In der Hoffnung, dass ich am Ende jedes geschriebenen Textes weiterhin ein Ahnungsloser bin, aber auf höherem Niveau.

Ihr erstes Buch ist ein Bestseller geworden. Was bedeutet Ihnen das Buch in der heutigen Zeit, vor allem als gedrucktes Werk? Und wie empfinden Sie den Erfolg Ihres Buches im Vergleich zu Ihren Kabarettprogrammen?
In meinen Programmen suche ich schon immer den direkten Weg zum Witz. Lacher pro Minute sind schon eine Kennzahl, die mich auf der Bühne interessieren. Im Buch kann ich auch etwas mehr setzen lassen, eine Idee ausbreiten, ich stehe unter keinem Pointendruck, was meiner Meinung nach für die Qualität oft dienlich ist.

Haben Sie ein persönliches Lieblingskapitel oder einen Gedanken aus Ihrem Buch, den Sie uns mitgeben möchten? Das Gehirn ist ein Vogelhaus, in dem es ständig ziehen darf. Interessante Menschen haben meiner Meinung nach eine fixe Haltung, aber keine zementierten Standpunkte. Das Leben wird spannender, wenn die Gedanken im Fluss bleiben dürfen.

Wir danken für das Gespräch!

Das neue Buch »In meinem Kopf möchte ich nicht wohnen« wird am 10. Februar erscheinen.


Klaus Eckel © Johannes Zinner

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