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SOUVERÄNE KÖRPERSPRACHE – Übung: Entwickeln Sie Haltung

EINE FRAGE DER HALTUNG

Brigitte Karner verrät in ihrem neuen Buch “Bevor das erste Wort gesprochen ist … – Souveräne Körpersprache kommt von innen” was es bei der Körpersprache im Besonderen mit der Haltung auf sich hat bzw. worauf man im Speziellen achten sollte.

Souveräne Körpersprache geht unter anderem mit authentischer Haltung einher, mit einer festen Verankerung im Boden. Denken Sie an das Bild einer Königin und rufen Sie sich vor Augen, wie sie sich präsentiert. Das können auch Sie: aufrecht,  mit erhobenem Kopf, die Beine hüftbreit, die Schultern locker und die Arme frei, um sich zu bewegen.

Aber wohin mit den Händen? Fällt einem bei dieser Frage nicht sofort Angela Merkel ein? Selbst wenn sie die politische Bühne eines Tages verlassen haben wird, ihre Körper- und Handhaltung werden bleiben. Mit der „Merkel-Raute“ hat sie ein neues körpersprachliches Signal erfunden. Sobald sie frei steht und spricht, hält sie ihre Hände vor ihren Bauch, vor ihre innere Mitte, und formt damit eine Raute. Diese Haltung gibt im wahrsten Sinn des Wortes Halt. Indem die Hände vor ihrer Mitte ruhen, ruht ihr ganzer Körper. Die Hände berühren sich und bilden so einen Kreislauf. Sie signalisieren eine leichte, positive Spannung. Und sie zeigen auch: Ich führe Dinge zusammen. Ihre ganze Körperhaltung ist unverkrampft, souverän.

(c) Foto: Harry Schiffer

Es gibt Menschen, die beim Sprechen ruhig wie ein Fels vor einem stehen – und es passt. Andere gehen auf und ab wie ein Tiger im Käfig, auch das kann sich richtig anfühlen. Es gibt Menschen, deren Hände sich beim Sprechen genauso viel bewegen wie ihr Mund – und auch das ist in Ordnung. Jeder sollte so sprechen, wie es seiner Persönlichkeit entspricht.
Versuchen Sie keine körpersprachlichen Tricks, die anderen würden Sie sofort entlarven. Wenn Sie mit sich im Reinen sind, können Sie nichts falsch machen. Ihr Kopf, Ihre Hände und Ihre Beine
gehören zu Ihnen – und wenn Sie sich mit Ihrem ganzen Körper ausdrücken möchten, dann tun Sie das.

ÜBUNG: Entwickeln Sie Haltung

Ziel dieser Übung ist es, sich mit der eigenen Körperhaltung vertraut zu machen und eine angenehme Haltung zu finden. Diese Übung ist in drei Schwierigkeitsgraden aufgebaut. Folgen
Sie in Ihrem eigenen Tempo. Beginnen Sie mit Schwierigkeitsgrad 1. Erst wenn Sie sich bei dieser Übung sicher fühlen, gehen Sie weiter zu Stufe 2 und erst wenn Sie diese beherrschen,
zu Stufe 3.

Schwierigkeitsgrad 1mit geschlossenen Augen:
Stellen Sie sich barfuß vor einen Spiegel, sodass Sie Ihren ganzen Körper sehen können. Sehen Sie sich an. Lockern Sie dabei Kopf, Nacken und Schultern. Nun schließen Sie die Augen und atmen tief ein und aus. Lenken Sie Ihren Atem über Ihren Rücken bis in die Beine und spüren Sie, wie sich Ihr Rücken dabei aufrichtet. Atmen Sie vom Bauch über die Schultern bis in den Kopf und darüber hinaus bis in den Himmel. Stellen Sie sich vor, dass alles hell und licht wird. Wiederholen Sie diese Atemübung zehn Mal. Dann öffnen Sie langsam Ihre Augen, lockern Sie nochmals Kopf, Nacken und Schultern und freuen Sie sich über die neue Energie in Ihnen.

Schwierigkeitsgrad 2mit geöffneten Augen:
Stellen Sie sich barfuß vor einen Spiegel, sodass Sie Ihren ganzen Körper sehen können. Sehen Sie sich an. Lockern Sie dabei Kopf, Nacken und Schultern. Aber diesmal bleiben die Augen geöffnet. Ihr offener Blick wird Sie sehr ablenken. Spüren Sie nach, was in Ihnen passiert, wenn Sie sich im Spiegel beim Atmen beobachten. Atmen Sie tief ein und aus. Lenken Sie Ihren
Atem über Ihren Rücken bis in die Beine und spüren Sie, wie sich Ihr Rücken dabei aufrichtet. Atmen sie vom Bauch über die Schultern bis in den Kopf und darüber hinaus bis in den Himmel. Stellen Sie sich vor, dass alles hell und licht wird. Fokussieren Sie, bleiben Sie im sanften Rhythmus Ihrer Atmung. Wiederholen Sie diese Atemübung zehn Mal, lockern Sie nochmals
Kopf, Nacken und Schultern und spüren Sie Ihre Mitte.

(c) Foto: Harry Schiffer

Schwierigkeitsgrad 3mit geöffneten Augen in der Öffentlichkeit:
Sie befinden sich im öffentlichen Raum. Fokussieren Sie sich auf Ihren Körper. Sehen Sie sich an. Lockern Sie dabei Kopf, Nacken, und Schultern. Sehen Sie sich um und atmen Sie tief ein und aus. Lenken Sie Ihren Atem über Ihren Rücken bis in die Beine und spüren Sie, wie sich Ihr Rücken dabei aufrichtet. Atmen Sie vom Bauch über die Schultern bis in den Kopf und darüber
hinaus bis in den Himmel. Stellen Sie sich vor, dass alles hell und licht wird. Nehmen Sie die Umgebung wahr, sie ist da, aber in diesem Moment nicht wichtig. Lassen Sie sich nicht ablenken, konzentrieren Sie sich vollkommen auf Ihre Atmung. Bleiben Sie in der sanften Bewegung des Ein- und Ausatmens. Wiederholen Sie diese Atemübung zehn Mal, lockern Sie nochmals Kopf, Nacken und Schultern und spüren Sie Ihre Haltung.

Je öfter Sie diese Atemübung durchführen und je höher Sie im Schwierigkeitsgrad kommen, desto rascher können Sie innere Ruhe und eine stabile Körperhaltung finden.

(c) Harry Schiffer

 

Mehr Übungen zu Haltung, Atmung, Souveränität, Stimme, etc. finden Sie in Brigitte Karners Buch “Bevor das erste Wort gesprochen ist …”

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