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Presseaussendung - 22. März 2023

Ein Buch, das sich mit dem Schimpfen beschäftigt; mit dem Schimpfen über diverse beklagenswerte Zustände im Wiener Alltagsleben Anfang des 20. Jahrhunderts!

Neugierige Nachbarn, tuschelnde Konzertbesucher, mangelnde Sauberkeit in der Markthalle, ungezogene Kinder, modische Torheiten, den allgemeinen Sittenverfall etc. – kommen Ihnen diese Klagen bekannt vor?
Bereits anno dazumal war man über diese Missstände ganz und gar nicht erfreut.

Produktcover: Ein bisserl schimpfen ein bisserl räsonieren
Pomeranzenschalen am Trottoir und andere Unsitten

Die Zeitung „Wiener Hausfrau“ ließ ihre Leserschaft in der Rubrik „Klaghansl“ über ihre alltäglichen Ärgernisse Dampf ablassen.
Eine Sammlung dieser Beiträge zeigt, dass sich die Wiener schon vor mehr als hundert Jahren äußerst gerne echauffierten. Anlass dafür gaben keine großen politischen oder sozialen Themen, sondern Alltägliches – so entsteht für die heutige Leserschaft ein einzigartiger und oft humorvoller Einblick in die damalige Zeit.

In diesem Buch wird nur „ein bisserl“ geschimpft; mit Betonung auf eben diese typisch österreichische Verkleinerungs- bzw. Verniedlichungsform. Der sprichwörtliche Rohrspatz wird also seinen unschönen Gesang nicht anstimmen und Sie werden daher auch keine Schimpfwörter oder gar derbe Flüche finden – in der „Wiener Hausfrau“ wurde mit Niveau und Stil geschimpft.

Ob so eine Beschwerderubrik etwas typisch Österreichisches, vielleicht sogar typisch Wienerisches ist? Gut möglich, denn der Wiener Bevölkerung wird immer wieder das übermäßige Granteln und Sudern sowie die präventive Ablehnung jedweder Veränderung vorgeworfen.
In einem Punkt unterscheiden sich die Leserbriefe aus vergangenen Tagen aber von heute üblichen Kommentaren, die oft nur ein reines Dampfablassen sind: Viele der Autorinnen und Autoren schließen ihr Schreiben mit einer wohlmeinenden Bitte oder einem herzlichen Wunsch an die Allgemeinheit; man wolle etwas zum Besseren verändern und sich nicht nur den Zorn von der Seele schreiben. Oder um es mit den Worten der Verfasserin eines Beitrags zu sagen: „Erstens redet sich ein jeder gern Gift und Galle von der Seele und zweitens nutzt es am Ende doch etwas, wenn recht viele über eine und dieselbe Sache schimpfen.“
Kleine Auszüge aus dem Inhalt:

Warum drängst du, Unbekannter, mir deine Meinung auf?
Ungemein störend muss es jeder empfinden, wenn er beim Lesen von Bibliotheksbüchern an Stellen kommt, an denen frühere Leser oder Leserinnen ihren Empfindungen und Gefühlen durch Anstreichen, Frage- oder Ausrufezeichen bereits Ausdruck gegeben haben. Überlasse doch jeder jedem sein eigenes Urteil und greife nicht störend in den Gedankengang anderer ein durch diese stummen und doch so beredten Zeichen dafür, dass der Betreffende sicher ein vorlauter, sich gern überhebender Mensch ist, da er ungefragt anderen seine Meinung aufdrängt.

Wenn der Mann allein ausgeht
Wenn der Mann sich angewöhnt, allein auszugehen, so ist das immer ein schlechtes Zeichen, und die Frau sollte alles aufbieten, dies zu verhindern, denn wenn ein lebenslustiger Mann erst einmal ausgeht, so findet er überall heitere Gesellschaft, und schließlich vermisst er seine Frau nicht nur nicht mehr, sondern wünscht ihre Begleitung gar nicht.

Unsere Dienstboten
Hochmut, Selbstsucht und Genusssucht, das sind die Haupteigenschaften, die nicht nur den größten Teil der Menschheit im Allgemeinen, sondern unsere dienende Klasse im Besonderen charakterisieren. In ihren Forderungen werden sie immer anspruchsvoller, in ihren Leistungen dagegen immer mittelmäßiger.
Stefan Franke
Ein bisserl schimpfen, ein bisserl räsonieren
Leserbriefe anno dazumal
Hardcover, Farbschnitt
160 Seiten
ISBN 978-3-8000-7834-9
€ 22,00

Soeben erschienen!

Klaghansl
Über den Autor:

Stefan Franke, geboren 1976, beschäftigt sich gerne mit historischen Zeitungen und ist mit seiner Lesereihe „Die Zeitungslesung“ vor Publikum und in den Sozialen Medien zu hören.
Trotz jahrelanger Arbeit in den Neuen Medien schlägt sein Herz am stärksten für das Eintauchen in eine Welt lange vor der Digitalisierung. Stefan Franke lebt in Wien.

www.stefanfranke.at

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