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Der beliebte Schauspieler und Kabarettist präsentiert eine fesselnde Familiengeschichte, in der Fiktion und Wahrheit gekonnt verflechtet werden. Realität und Fantasie verschwimmen wenn er ausdrucksstark und atmosphärisch die Erlebnisse mehrerer Generationen vorstellt, deren Weg von Südtirol über Argentinien bis nach Österreich führte.
Die Geschichte einer Familie aus dem ladinischen Teil Südtirols: Die eine Urgroßmutter überaus fromm und ihr Schicksal erduldend, die andere belesen, eine erfolgreiche Hundezüchterin und ihre Zukunft patent selbst in die Hand nehmend; der eine Urgroßvater geschäftstüchtig und geltungssüchtig, der andere ein geläuterter Rabauke; die Großmutter ein „gefallenes“ Küchenmädchen mit ausgeprägtem Freiheitsdrang, der Großvater ein schmächtiger zweiter Sohn ohne Zukunftsperspektive, der sein Glück in Argentinien sucht und vorübergehend auch findet bis er zurück in Südtirol in die Wirren des Zweiten Weltkrieges gerät.
Ohne romantische Klischees erzählt Robert Palfrader über das harte Leben der Ladiner, ein kleines, rätoromanisches Volk mit eigener Sprache in den Dolomiten, eine Minderheit im nördlichen Italien. Es waren überwiegend Bergbauern, die den steilen Hängen eine Existenz abgetrotzt und im Laufe der Jahrhunderte eine gewisse Sturheit gegenüber Regeln von außen entwickelt haben – was viele von ihnen zu überaus starken Charakterköpfen gemacht hat.
»Sie machen sich keine Vorstellung davon, wie oft ich die Unwahrheit erzählen werde müssen, um die Geschichte der Familie meines Vaters glaubhaft erscheinen lassen zu können. Denn die ganze Wahrheit kann ich niemandem zumuten, dafür ist sie zu absurd. Es besteht natürlich auch die Gefahr, dass sie als bloße Fantasie eines offenbar Verrückten abgetan werden könnte, niemand mir Glauben schenken wird. Denn die Vorkommnisse erscheinen wie eine lächerliche Aneinanderreihung von Unwahrscheinlichkeiten, die nur dazu dienen sollen, die Eitelkeit des Erzählers zu befriedigen. Und natürlich gibt es Leute, die Ihnen versichern werden, dass sie genau wissen, was damals passiert ist. Die behaupten werden, die beteiligten Personen gekannt zu haben, im Besitz von Beweisen zu sein. Mit ein Grund dafür, weshalb es so viele Versionen dieser Geschichte gibt. Aber nur ich, weiß, was wirklich passiert ist. Nur ich weiß, welch absurde Zufälle letztendlich zu meiner Existenz geführt haben.
Unter Joseph II. wurde der „zu italienische“ Name Peraforada von der Obrigkeit in Palfrader geändert. Seit damals trägt meine Familie diesen Namen.
Familie. Schwieriger Begriff. Denn wo Familie beginnt, ist leicht definiert, aber wo hört die auf? Denn wenn man nur acht Generationen nach hinten blickt, sind das 256 direkte Vorfahren. Nicht, wenn man ein Habsburger ist, selbstverständlich. Da muss man mit der Hälfte zufrieden sein. Aber im Normalfall sind das 256 Leute, die ebenfalls aus ebenso vielen Familien stammen. Welche dieser Familien ist jetzt die eigene? Oder sind es alle? Keine? Wie gesagt: schwierig! Und wer sind diese Leute, deren Schicksale, deren Entscheidungen, deren Glück und/oder Unglück dafür gesorgt haben, dass man ein paar Leben später – auf die eine oder andere Art – eine Existenz aufgezwungen bekommen hat?«
(Robert Palfrader)
„Wieso kann Robert Palfrader das auch noch – einen Familienroman schreiben, der von der ersten bis zur letzten Seite packend ist, der Dutzende unvergessliche Szenen hat und keine einzige Länge. Wieso kann er das? Ich protestiere mit Nachdruck dagegen, wie ungerecht die Talente unter den Menschen verteilt sind, aber ich empfehle mit ebenso viel Nachdruck dieses wunderbare Buch!“
Daniel Kehlmann
Ein Interview mit Robert Palfrader finden Sie hier: https://bit.ly/3U4u7ZS
Das Interview kann für die Berichterstattung genutzt werden.
Fotomaterial für die Berichterstattung steht zur Verfügung – bitte wenden Sie sich an maria.tutschek@ueberreuter.at
Marie –
sozio-kultureller Ausflug in die Vergangenheit, der in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken anregt, sprachlich gut umgesetzt, Buch enthält humorvolle Elemente, aber an vielen Stellen auch sehr langatmige Passagen. Buch endet abrupt, Autor verpasst Übergang zu sich und geht nicht auf die Frage ein, wie die Geschichte der Vorfahren ihn prägten. Wenn das Buch den Titel Ein paar Leben später hat, habe ich als Leser den Erwartungshorizont, dass der Autor den Bogen auch zu sich spannt und den Übergang in die Neuzeit findet
Nele33 –
Robert Palfrader hat mit „Ein paar Leben später“ einen kurzweiligen, interessanten und dazu noch abwechslungsreichen Roman gescchrieben.
Der Autor hat mich als Leserin mit auf eine Reise in das Leben seiner Ahnen genommen, dies alles mit einem herrlcihen Augenzwinckern im Hintergrund. Die ladinische Kultur und Geschichte der Menschen bis zu seinen Urur-Großeltern zurückverfolgt wird in einzelnen Kapiteln beschrieben-distanziert und zugleich doch so nah in den Gedanken derselbigen, dass das Lesen des Buches eine wahre Freude war.
Die Ladinen waren eine Minderheit, die im Norden Italiens angesiedelt waren und nicht nur eine eigene Kultur, sondern auch eine eigene Sprache hatten. Die Lebensummstände in der beschriebenen Zeit werden sehr gut transportiert und durch die bildhafte Sprache fühlte man sich den einzelnen Personen schon schnell verbunden.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich hätte gerne noch ein paar Kapitel mehr davon gehabt.
Ingrid –
„Ein paar Leben später“ von Robert Palfrader ist ein faszinierender Roman, der die Geschichte der Generationen der Palfrader-Familie auf unterhaltsame Weise erzählt. Der Autor verwebt gekonnt Fiktion und Wahrheit und entführt den Leser in eine Welt voller raubeiniger Alpenromantik. Der Schreibstil ist packend und die Erzählstimme rau, bäuerlich und urkomisch. Beim Lesen fühlt man sich, als wäre man Teil der Dorfgemeinschaft und lauscht den Geschichten der verschiedenen Vorfahren wie altem Dorftratsch. Obwohl das Buch vergleichsweise kurz ist, bietet es eine Vielzahl an facettenreichen Geschichten. Insgesamt kann ich „Ein paar Leben später“ uneingeschränkt empfehlen.
Riepler Christine –
Robert Palfrader, ein österreichischer Kabarettist und Schauspieler, mir bekannt aus der TV Show: „Wir sind Kaiser“ und als Seriendarsteller im TV, ist jetzt also auch Autor.
Und sein biographischer Debütroman hat meine Erwartungen übertroffen. Er beschreibt in diesem Roman die Geschichte seiner Vorfahren aus Südtirol. Dabei handelt es sich um Ladiner, das ist eine Minderheit im Norden Italiens mit einer eigenen Sprache. Anhand von Kurzbiografien seiner vier Urgroßeltern und seiner Großeltern erfährt der Leser viel über die Mentalität, die Sitten und Gebräuche der ladinischen Bevölkerung und das Leben der damaligen Zeit. Das Buch beinhaltet also sechs Biografien und drei Kapitel , die Paare betreffend. Die Großeltern wandern schließlich im Laufe des 2. Weltkriegs nach Österreich aus. Richtig spannend ist es, den Werdegang jeder einzelnen Person zu verfolgen und man kann sich schwer entscheiden, welche Beschreibung die liebste ist.
Die ganze Wahrheit über seine Familie wäre zu absurd, als dass sie jemand glauben könnte, sagt der Autor. Wenn das nur die halbe Wahrheit ist, dann ist sie auch schon aus dem Rahmen fallend.
Fazit: Wenn man so eine außergewöhnliche Familiengeschichte hat und noch dazu so gut schreiben kann, dann MUSS man diese in Buchform erzählen. Lesenswert!
Hannes –
Ein super Buch. Ein hervorragend trockener Humor. Stirbt ein Protagonist,so ist es nur ein kurzer Satz. Gefallen hat mir auch: die einen meinen dies und die anderen jenes.
Ich freue mich darauf Herrn Palfrader auff der Bühne zu sehen.